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Der pädagogische Anspruch der Gendersprache

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Gendern wird von vielen Menschen, die sich gegen staatliche Erziehungsübergriffe sträuben, als Vertreibung aus der Sprachheimat empfunden, meint Fabian Payr in einem Gastbeitrag für die NZZ:

Der gendergerechte Umbau der Sprache führt nach Ansicht von Kritikern auch zu einer erheblichen Beschädigung des Kommunikationsmittels Sprache. Zentrale Kritikpunkte sind: Verkomplizierung der Sprache, unnötige Aufblähung von Texten, Verlust an sprachlicher Prägnanz, ästhetische und stilistische Defizite, ungrammatische Formen (Arzt*in, Bauer*in), semantisch falsche Verwendung von Verlaufsformen (verstorbene Mitarbeitende / nicht wählende Wählende), Entpersönlichung der Sprache durch Neutralisierungstechniken (Kollegium statt Kollegen), Verwendung fremdartiger Neuformen (bergsteigende Person, Gästin, Vorständin), Erfindung falscher Neubildungen (Mitglieder:innen, Krankenschwester:innen, Interessiert:innen), unlesbare Sätze («Wir suchen eine*n interessierte*n Franzos*in für eine Umfrage»).

Gendersprache hat einen pädagogischen Anspruch. Sie möchte für die Geschlechterfrage sensibilisieren und folgt dabei der wissenschaftlich höchst umstrittenen Formel «Sprache schafft Wirklichkeit». Wer mit der erklärten Absicht, über das Denken der Sprachrezipienten die Wirklichkeit zu verändern, ins Sprachsystem eingreift, verfolgt unbestreitbar eine erzieherische Absicht.

Die Mehrheit der Leute empfindet diese Art des betreuten Sprechens als übergriffig, bevormundend, anmassend. Wenn Gendern in der Bevölkerung eine so breite und entschiedene Ablehnung erfährt, dann ist einer der Gründe hier zu suchen.

Mehr: www.nzz.ch.Ähnliche Beiträge:

Der Beitrag Der pädagogische Anspruch der Gendersprache erschien zuerst auf TheoBlog.de.


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